Im Interview mit Niklas Zötler


Enkeltauglichkeit in Familienunternehmen

Herr Zötler, Sie haben das Familienunternehmen Zötler in der 21. Generation 2018 von Ihrem Vater übernommen. Sie sind nun als Geschäftsführer in dem im Jahr 1447 gegründeten Unternehmen tätig. Welche Werte haben Ihnen und dem Unternehmen die Generationen zuvor mitgegeben und wie werden diese im Unternehmen gelebt?

Eine Grundhaltung, die sich zumindest in den letzten drei Generationen wie ein roter Faden durchzieht, ist das Thema Wertschätzung – gegenüber unseren Mitarbeitenden, unseren Kunden und Geschäftspartnern und natürlich gegenüber unserer wunderschönen Allgäuer Heimat.

Die Verantwortung der Weiterführung einer solchen Tradition ist sicherlich keine leichte Aufgabe. Haben Sie schon konkreten Schritte geplant, um das Unternehmen zu innovieren? Und welches große Ziel haben Sie für Ihr Familienunternehmen?

Indem wir unsere Produkte und Dienstleistungen den aktuellen Kundenerwartungen anpassen müssen, sind wir in einem kontinuierlichen Innovationsprozess. Für mich stehen aktuell Innovationen in unserer Produktion und Logistik (Prozessautomatisation) und im Bereich IT und Digitalisierung im Vordergrund.

Herr Zötler, Sie haben mit AYB eine Strategie erarbeitet, die IT, Innovation und Digitalisierung im Fokus hatte. Was haben Sie gelernt, was hat Sie überrascht und sind daraus Maßnahmen entstanden, die Sie zukünftig angehen wollen?

Überrascht hat mich eigentlich wenig, da mir bereits im Vorfeld unsere Schwachstellen grob bewusst waren. Spannend finde ich, dass ich bereits jetzt das Gefühl habe, dass wir viel Geschwindigkeit aufnehmen und eine tolle Dynamik herrscht. Neben vielen Sofortmaßnahmen wollen wir das Projekt- und Innovationsmanagement zum ersten Mal in unserer Historie professionalisieren und eine Stelle hierfür schaffen.

Was wünschen Sie sich für Ihr Familienunternehmen und wie groß sind die zukünftigen Herausforderungen in Ihrer Branche?

Ich wünsche mir, dass Bier auch in Zukunft niemals digitalisiert werden kann 😉
Die Herausforderungen bei schrumpfendem Biermarkt sind natürlich groß und die Konzentration der Großbrauereien wird uns noch viele Probleme bereiten, aber es wird weiterhin eine hohe Nachfrage nach authentischen regionalen Bieren geben, und die bedienen wir sehr gerne.

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Weltweit an Nummer 10!

Die Privatbrauerei Zötler ist die älteste Familienbrauerei der Welt! In der Juni-Ausgabe (2004) des Wirtschaftsmagazins „EURO“ wurde eine Liste der ältesten Familienunternehmen der Welt aufgeführt: Ihr kann man entnehmen, dass die Privatbrauerei Zötler weltweit an Nummer 10 der noch existierenden Familienunternehmen steht. Da auf den Plätzen 1 bis 9 keine Brauerei zu finden ist, sind wir mit mittlerweile über 570 Jahren die älteste Familienbrauerei der Welt.

Wir löschen Durst und bereiten Lebensfreude | Wir brauen charaktervolle und individuelle, aber immer erstklassige Bierspezialitäten nach dem bayerischen Reinheitsgebot. | Die Pflege der bayerischen Bierkultur und die Vermittlung der Bierkenntnisse und des Biergenusses sind für uns eine willkommene Verpflichtung. | Unsere Erfrischungsgetränke sind besonders hochwertig. Für die Wasserbelebung nutzen wir die „Grander-Technologie“. | Für alle, die unsere Produkte genießen, machen wir das Leben ein bisschen lebenswerter.

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Die Arbeit mit der Brauereifamilie Zötler ist nach wie vor eine tolle Erfahrung und der beste Beweis dafür, das wir Traditionsunternehmen auf Ihrem Weg zur digitalen Souveränität aktiv unterstützen.

Die Herausforderungen der Zukunft sind identifiziert und werden nach wirtschaftlichen und organisatorischen Möglichkeiten nun pragmatisch und gewinnbringend umgesetzt.

Wir können das Bier nicht besser machen, aber die Art und Weise wie das Unternehmen mit den Herausforderungen der Zukunft umgeht signifikant verbessern.

Euer Oliver Stiefenhofer